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FREDA aus Düsseldorf - 2017
Hallo, mein Name ist Freda und ich habe 2017 drei unvergessliche Monate in Namibia auf einer Westernranch verbracht. Jetzt bin ich wieder zuhause und schaue zurück auf ein unglaubliches Abenteuer – auf die beste Zeit meines Lebens.
„Und, wie war´s?“
Jetzt werde ich natürlich ständig gefragt, wie es denn so war? Leider weiß ich nie wo ich anfangen soll, denn die Erlebnisse und Eindrücke von drei Monaten lassen sich nicht so einfach in einen Satz quetschen – aber ich versuch`s mal: Es war unglaublich, fantastisch, toll und aufregend!!! Ich habe tolle Menschen kennen gelernt und viel über das Land erfahren. Ich habe gelernt mit wenigen Dingen zurechtzukommen und weiß mittlerweile die Stille und Einsamkeit zu schätzen. Ich habe gelernt auch mal alleine zu sein und meinen Alltag zu entschleunigen.
„Und was hat dir am besten gefallen?“
Die Natur, die Pflanzen- und Tierwelt, die Anpassungsfähigkeit an diese unwirtliche Umgebung und das extreme Klima haben, mich nachhaltig beeindruckt. Während wir hier in Deutschland wegen unbedeutender Kleinigkeiten rumjammern, lauern dort echte Gefahren die einem nach dem Leben trachten (wie die giftige Spinne die mich zwischendurch gebissen hat).
Schwerpunkt der Volontärs Arbeit war das Reiten und der Umgang mit den Pferden, was auch der Grund meiner Buchung und das Beste an meinem gesamten Aufenthalt war. Hier wurde nicht zu viel versprochen, ich bin wahnsinnig viele verschiedene Pferde geritten und habe mit ihnen spannende Abenteuer erlebt. Auch reiterlich, sowie im Umgang mit den Tieren, habe ich viel dazu gelernt und neue Sachen ausprobieren können, wie Roping oder Cutting. Ich habe bei der Ausbildung eines Jungpferdes zugeschaut und bin stundenlang durch die Wüste, über Berg und Tal geritten.
Wenn mich jemand fragt, ob ich dieses Programm weiterempfehlen würde, kann ich nur ganz laut JAAAA sagen!!! Allerdings sollte man natürlich einen Pferdetick haben. Du musst kein Pferdetrainer oder erfolgreicher Turnierkrack sein um hier klar zu kommen. Dennoch sollte man eine gewisse Grunderfahrung mitbringen, sicher im Sattel sein und keine Angst haben. Es ist ratsam eigenes Reitequipment wie Stiefel und ggf. Reitkappe mitzunehmen. Außerdem empfehlen sich eine gute Sonnenbrille, die beim Reiten auf der Nase bleibt, sowie geeignete lange Jeans oder Reithosen.
Mein persönliches Highlight waren eindeutig die Viehtriebe auf Korais weil man etwas Vergleichbares zuhause einfach niemals erleben kann. Dabei fühlte ich mich buchstäblich wie im wilden Westen – ohne in den USA zu sein. Die Landschaft, die Pferde und der Arbeitsalltag sind absolut vergleichbar mit dem amerikanischen ‚Cowboytum‘ – nur, dass man hier halt Deutsch spricht und der Aufenthalt vergleichsweise günstiger ist.
„Wie war dein Alltag dort?“
Einen richtigen Alltag gab es im Prinzip gar nicht, jeder Tag war anders. Es gab ständig etwas Neues zu erleben, zu entdecken oder mitanzupacken – dadurch ging die Zeit einfach wahnsinnig schnell vorbei.
Die Betreuung vor Ort war auch super, aber man musste in der Lage sein sich selbst zu versorgen und ggf. alleine zurecht zu kommen. Die meiste Zeit war ich die einzige Volontärin und habe jeden Tag selber für mich gekocht und (da es natürlich keinen Fernseher gab) sehr viele Bücher gelesen. Zu Beginn ist mir das Alleinsein tatsächlich etwas schwergefallen – man kommt dadurch aber einfach perfekt runter und findet (so blöd es sich anhört) zu sich selbst.
So ganz alleine war ich dann aber natürlich doch nicht. Die „Gastfamilie“ war wahnsinnig nett und hat mich ganz schnell aufgenommen, ich fühlte mich dort nie fehl am Platz. Was ich bei der Buchung noch nicht wusste: hier wird deutsch gesprochen, das hat mir die Eingewöhnung natürlich auch nochmal erleichtert.
Die meiste Zeit habe ich mit Flo, meinem kleinen Wachhund, alleine in der „Burg“ – wie die Unterkunft für die Volontäre genannt wird – gelebt. Tagsüber war ich aber fast immer mit Tommy (dem Sohn) unterwegs, da er für die Pferde, deren Zucht und Ausbildung verantwortlich ist. Am Wochenende habe ich oft mit der Familie „gebraait“ (= gegrillt), Karten gespielt oder einen Film angeschaut. Da die Ranch tatsächlich mitten in der Wüste liegt, kann man alleine keine großartigen Wochenendausflüge unternehmen – das fand ich aber überhaupt nicht schlimm. Sonntags habe ich gerne am Pool, der angeschlossenen Lodge, an meiner Bräune gearbeitet oder bin zusammen mit Flo auf die Berge geklettert oder habe das Gelände erkundet.
Sobald mehrere Volontäre auf der Farm sind ist es aber auch möglich zusätzliche Ausflüge zu unternehmen. In den drei Wochen, in denen ich Gesellschaft hatte, haben wir haben einen Kurztrip in die Küstenstadt Lüderitz gemacht. Es war ein herrliches Kontrastprogramm nach zwei Monaten heißer, sandiger Wüstenluft eine kühle Meeresbriese einzuatmen zu können.
„Würdest du nochmal wiederkommen?“
Natürlich! Spätestens, wenn es endlich geregnet hat und die Farm komplett grün ist. Wenn die Pferde dick und fettgefressen sind und überall Oryxe, Springböcke und andere Wildtiere herum hüpfen. Der Kontrast muss unglaublich sein.
1.000 Dank
Abschließend kann ich mich nur noch einmal ganz herzlich bedanken bei Tommy, Anke und Wulff für diese unvergessliche Zeit! Ich danke euch, dass ihr mich so freundlich aufgenommen habt und mir die beste Erfahrung meines Lebens beschert habt. Die drei Monate sind unglaublich schnell vorbeigegangen und ich kann rückblickend sagen, dass es genau die Richtige Entscheidung war herzukommen!
Wer noch mehr lesen moechte, kann sich gerne auf meinem Blog umschauen. Hier habe ich ausfuehrlich von meiner Zeit auf Koiimasis berichtet: fredasauszeit.blogspot.de